SRT-Kurs Teil 1 15.-17.03.2024


ArGeKH Vereinsheim i.d. Wiemansbucht / Bad Grund
Ein Erfahrungsbericht.
Am Wochenende (15.-17.03.2024) hatte ich mich an einem, hauptsächlich von Lothar betreuten SRT Kurs (1) beteiligt und hier kommt ein ganz persönlicher Erfahrungsbericht dazu:


Ich befahre seit wenigen Jahren Höhlen und Altbergbau und hatte schon Erfahrung am Seil – jedoch vom Felsklettern und nicht unter Tage. Ich erwähne dies, denn ich stellte fest, dass SRT unter Tage eine gänzlich andere Gelegenheit ist als der Seil Einsatz beim klettern. Insofern war ich – technisch gesehen – ein ziemlicher Anfänger. Wir trafen uns bereits am Freitag Abend zum beschnuppern, gemeinsamen Essen und bekamen
schon gleich etwas Theorie vermittelt. Die Verköstigung war inklusive (es wurde auch direkt ein extra Koch für uns eingeflogen, der uns die schwäbische Küche näher brachte). Wir waren 7 Kursteilnehmer (Lehrlinge) und 6 weitere Personen, die als Ausbilder fungierten. Praktisch hatten wir also nahezu eine 1:1 Betreuung – besser geht es wirklich nicht.


Am Samstag haben wir um 8:00 Uhr mit einem gemeinsamen Frühstück den Tag begonnen. Kurz darauf ging es in die Schachthalle am Vereinsheim, wo bereits die Übungsrouten für uns vorbereitet waren. Da ich noch keine eigene Lounge besaß, wurde die zunächst geknüpft. Insgesamt wurde jeder mit dem Material versorgt, was er benötigte. Was die Kleidung angeht, so habe ich mich (wie fast alle anderen auch) in den Schlaz und Gummistiefel gepackt – denn so ist man ja auch unter Tage unterwegs. Trainieren nahe an den Realbedingungen macht Sinn. Dann ging es auch schon zur Sache. Als erstes Leiter hoch und abseilen. Das ganze haben wir einige male wiederholt und dabei Stop- bzw. Haltekonfigurationen am Abseiler trainert. Das hat recht gut geklappt und hat motiviert. Als nächstes kam aufsteigen am Seil. Auch das ging recht gut vonstatten. Doch dann wurde es etwas frustrierend, denn ich hatte arge Probleme, mich aus der Bruststeigklemme zu befreien was die Freude an den Routen etwas gedämpft hatte (oh nein, da oben muss ich wieder aus der Klemme rauskommen). Tatsächlich hat mich das richtig viel Kraft gekostet. Mir wurde jedoch von nahezu jedem glaubhaft versichert, dass sich am Anfang alle damit gequält haben. Das hat zwar wenig geholfen aber war doch etwas tröstlich :). Der Samstag
Nachmittag gehörte jedenfalls der Bruststeigklemme. Dazu gab es Input und Tipps eigentlich von allen und gegen Abend hatte ich dann auch tatsächlich gute Ansätze für mich herausgearbeitet. Der Tag ging (gefühlt) ziemlich schnell rum und abends wurde wieder gemeinsam gegessen. Zum Nachtisch gab es dann noch einen Vortrag (mit PowerPoint Präsentation) in Sachen Seilkunde und Sicherheit.


Sonntag durften wir eine halbe Stunde länger schlafen, bevor wieder gemeinsam gefrühstückt wurde. Dann wieder in die Halle und ran an die Seile. Da ich dank der guten Anleitung gut mit Aufstieg und Umbau zurecht kam, habe ich mich wieder auf die Bruststeigklemme und das „richtige“ Sitzen (aka. Abhängen) im Seil konzentriert. Hier gab es auch wieder von allen hilfreichen Input und tatsächlich habe ich auch hier eine gute Lösung für mich gefunden. Da ich nicht bis abends bleiben konnte, wurde die Verabschiedungsrunde etwas vorgezogen und wir ließen gemeinsam noch mal das Wochenende Revue passieren.


Nach 2 Stunden Heimfahrt waren dann nur noch zwei Dinge wichtig: Badewanne und Sofa ;) Und hier noch mein Fazit dazu. Die ganze Sache war ziemlich anstrengend hat aber viel Spaß gemacht. Die ganze Truppe war hoch motiviert und der Umgang untereinander direkt freundschaftlich. Die Teilnehmer, die als Ausbilder fungierten, haben uns auf einem sehr hohen
professionellen Niveau angeleitet. Und wenn auch insgesamt viel Spass dabei war und viel gelacht wurde: Es wurde doch kein Zweifel daran gelassen, dass wir hier sehr ernsthaft trainieren. Konkret hängt von dem, was wir gelernt haben, je nach Befahrung, unser Leben ab und letztlich auch das
unserer Kameraden. Mir hat es sehr gut gefallen und ich werde weitere Kurse verfolgen. Die Lernkurve war steil in jeder Hinsicht. Wir haben zudem untereinander viel Material getauscht und getestet und ich habe sehr von dem Wissen der anderen profitiert. Die Kurskosten sind lächerlich gering – praktisch haben alle ehrenamtlich gearbeitet und deswegen
gibt es hier auch noch mal ein dickes DANKE an alle!


Bericht: 19.03.2024, Matthias Pfeifer