Protest gegen die Verfüllung des Steinbruchs Marienhagen bei Duingen (Landkreis Hildesheim) und die Zerstörung von Fledermauswinterquartieren

Siegfried Wielert, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft für Karstkunde Harz e.V., die im gesamten norddeutschen Raum in Sachen Höhlenforschung und Fledermausschutz aktiv ist, hat am 21.12.2020 Anzeige gegen Unbekannt erstattet wegen der Verschüttung von Sonderbiotopen im Steinbruch Marienhagen bei Duingen (Landkreis Hildesheim), die nach Bundesnaturschutzgesetz unter Schutz stehen. Im Herbst in die Höhlen und Klüfte des Steinbruchs zur Überwinterung eingeflogene Fledermäuse können diese auf Grund der Vorschüttungen nicht mehr verlassen und sind somit zum Tode verurteilt.


Die Höhlenforscher fordern die sofortige Unterbrechung der Arbeiten und den Rückbau der Vorschüttungen. Die Arbeiten dürfen erst nach eingehender Kontrolle, ob Fledermäuse in den Objekten sind, fortgeführt werden, wenn sie denn überhaupt genehmigt sind. Zumindest sind sie zum jetzigen Durchführungszeitpunkt nicht genehmigungsfähig, denn die Fledermäuse befinden sich bereits im Winterquartier.


„Seit Monaten bemühen wir uns bei den zuständigen Behörden um Aufklärung und haben unsere Fledermausdaten und anderen Beobachtungen immer wieder gemeldet“, so Dr. Friedhart Knolle, der 2. Vorsitzende des Vereins. Die Informationen flossen jedoch nur spärlich und man hielt uns über das halbe Jahr hin. Selbst die genaue Genehmigungslage wurden uns nicht mitgeteilt – ein unerträgliches und bürgerfernes Verhalten, das wir so nicht akzeptieren werden. Der Steinbruch wird von der Firmengruppe Papenburg betrieben. Genehmigungsbehörden sind der Landkreis Hildesheim und das Gewerbeaufsichtsamt Hildesheim.


Siegfried Wielert und Dr. Friedhart Knolle

Arbeitsgemeinschaft für Karstkunde Harz e.V.

NLWKN-Fledermausregionalbetreuer
siegfried.wielert@t-online.de und fknolle@t-online.de

Fotos Arbeitsgemeinschaft für Karstkunde Harz e.V.