Kleinhöhlen im Steinbruch Steinberg

Befahrungsbericht der zwei Kleinhöhlen im Steinbruch Steinberg bei Delligsen (Leinebergland)

Datum:17.05.1998

Teilnehmer: Regina und Stefan Meyer (Bericht), Barnten.


Erkundung der von Ingo Dorsten im Frühjahr 1998 entdeckten Kleinhöhlen im Steinbruch Steinberg bei Delligsen im Leinebergland.

Der als NSG ausgeschilderte alte Steinbruch ist der Hohn schlecht hin! Das Schild verbietet das Betreten, aber Lkws vom nahe gelegenen Glaswerk fahren hinein um Glas und Schlackereste abzukippen. Das Naturschutzgebiet Steinberg ist eine Schlackedeponie! Diese Tatsache erweckt bei den Wanderern und Besuchern nicht gerade Verständnis und degradiert des Sinn eines NSG zur Bedeutungslosigkeit. Die Halde befindet sich im südöstlichen Teil, berührt aber nicht die eindrucksvolle ca. 40m hohe Abbauwand (Oberer Jura, Korallenoolith).


Am südöstlichen Punkt der freien Abbauwand liegt hinter Büschen, in ca. 8m Höhe die Große Steinberghöhle, Kat. Nr. 4024/08. Mit ca. 15° ansteigend führt sie 6,7m tief NNO. Hier tritt sie auf eine SO-NW verlaufende schwer befahrbare Querkluft (0,3m breit). Die durchschnittliche Ganghöhe beträgt einen Meter wobei das schlüssellochartige Profil eine Befahrung erschwert. Die Höhle ist leicht versintert.


Zwischen Steinbruchwand und Haldenfuß Richtung Nordwesten laufend, erreicht man nach ca. 150m die in derselben Abbauwand befindliche Kleine Steinberghöhle Kat. Nr. 34024/07. Ab der Kleinen Steinberghöhle ist die Felswand nicht mehr so steil (90°), sondern schräg abfallend und mit mehreren kleinen Bermen abgestuft. Hier siedeln schon die ersten Pioniergehölze (Salweide, Birke...).


Die Glashalde bedeckt nur den südöstlichen Teil. Der nordwestliche Teil ist mit Magerrasen und Birken bewachsen. Neben einigen seltenen Kräutern konnten auch zwei Orchideenarten gefunden werden. Bei der einen Art handelt es sich um einen Stendelwurz der Gattung Epipactis und bei der zweiten um eine Knabenkrautart. Da die Pflanzen noch nicht blühten, konnte keine eindeutige Artbestimmung erfolgen. Die Epipactis-Art ist sehr häufig und wächst auch in der Abbauwand und direkt am Eingang der Kleinen Steinberghöhle. Dieser Eingang ist im Gegensatz zur Großen Steinberghöhle schon von weitem zu sehen. Die knapp 6m lange Höhle ist Durchschnittlich 1,5m hoch und endet im Verbruch mit leicht ausziehendem Wetter. Am Eingang befindet sich eine nicht weiter befahrbare Querkluft. Die Profile sind dreckig (siehe Krokis von I. Dorsten).

Literatur
 
DORSTEN, I. (1997): Befahrungsberichte des Speläologen Bundes Hildesheim 1997.

JORDAN, Dr. H. (1979): Geologische Wanderkarte Leinebergland 1:100000. Verkehrsverein Leinebergland und Niedersächsischen Landesamt für Bodenforschung.

MEYER, S. (1998): Befahrungsberichte des Speläologen Bundes Hildesheim 1998.

VESTERLING, H. 1995): Am Steinberg - zwischen Selter und Reuberg. Hildesheimer Allgemeine Zeitung vom Fr. 02.06.1995.