Ehrung des Oberforstmeisters Robert Nehring in der Hermannshöhle in Rübeland

Am 24.9.2016 wurde dem ehemaligen Oberforstmeister Robert Nehring posthum eine Ehrung in Form einer Gedenktafel in der Rübeländer Hermannshöhle zuteil.
 
Im Rahmen der Jahreshauptversammlung der Arbeitsgemeinschaft für Karstkunde Harz e.V. konnte der 1. Vorsitzende Siegfried Wielert die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft und die Mitglieder der Rübeländer Höhlenforschergruppe in der Hermannshöhle begrüßen. Vor dem offiziellen Beginn der Jahreshauptversammlung nutzten die Mitglieder die Gelegenheit anlässlich des 150jährigen Schauhöhlenjubiläums, den Oberforstmeister Robert Nehring (16. August 1851 - 20. Januar 1932) als einen der Pioniere bei der Erforschung der Hermannshöhle in Form einer Gedenktafel zu ehren. Die Messingtafel wurde im Aufstieg zwischen der Unteren Schwemmhöhle und den neuen Teilen der Hermannshöhle angebracht, da sich Nehring im Besonderen um die Aufwältigung des dort damals befindlichen Verbruchs eingesetzt hatte.
 
Robert Nehring war nicht nur an der Erforschung der Hermannshöhle maßgeblich beteiligt, sondern auch an der Vermessung der Baumannshöhle. So lieferte er den ersten wissenschaftlich brauchbaren Höhlenplan, assistiert von F. Hase und C. Streitenberg in den Jahren 1877 bis 1890. Nehring zog sich auf Grund der Vermessungsarbeiten im Februar 1888 eine Regenbogenhaut-Entzündung zu, hervorgerufen durch schlechte Lichtverhältnisse beim Vermessen und abendlichen Kartieren der Messergebnisse, so dass er nicht bei dem von ihm projektierten Stollendurchbruch am 23. Juni 1888 in der Hermannshöhle zugegen sein konnte. Teile dieses Höhlenplans bilden noch heute die Grundlage der aktuellen Pläne. Dr. F. Stolberg führte dann 1928 bis 1929 teilweise Neuvermessungen in der Baumannshöhle durch. Er verwendete in seinem Plan wiederum Teile der Nehringschen Vermessung, da Stolbergs Hauptaugenmerk mehr der Erforschung und Vermessung der Hermannshöhle galt. Stolberg vermerkte in seinen Tagebucheintragungen, dass eine planmäßige wissenschaftliche Arbeit in den Rübeländer Höhlen seit Nehrings klassischer Zeit geruht habe.
 
An den Oberforstmeister Robert Nehring erinnert aber nicht nur eine Gedenktafel in der Hermannshöhle, es wurde zu Ehren Nehrings auch in den tagfernen und für die Besucher nicht zugänglichen Teilen eine große Halle nach ihm benannt. Noch heute wird die Hermannshöhle von den Mitgliedern der Rübeländer Höhlenforschergruppe e.V., vom Leipziger Höhlenverein e.V. und von der Arbeitsgemeinschaft für Karstkunde Harz e.V. erforscht und vermessen. Derzeit ist ein Teil der Mitglieder auch intensiv am Grottenolmprojekt beteiligt. Zudem werden seit Jahren regelmäßig Wasserproben aus den Rübeländer Höhlen entnommen und zur Untersuchung an das zuständige Bergamt weitergeleitet.

Marita Wielert und Ute Fricke rahmen die neue Gedenktafel in der Hermannshöhle ein. Foto Dr. Dennis Harries.

Robert Nehring, Archiv Harzburger Geschichtsverein