Zusammenfassung der Iberg-Forschung 2000-2014



Von 2000 bis 2014 konnten 25 Höhlen auf dem Iberg erstmalig oder neu erfasst, vermessen und fotodokumentiert werden. Es handelt sich hierbei, bis auf eine Ausnahme, um Kleinhöhlen (Gesamtganglänge unter 50 m). Die Gesamtganglänge der erfassten Objekte beträgt gut 450 m.

Zwei der neu entdeckten Höhlen fielen Wegebau- oder Wegsicherungsmaßnahmen zum Opfer oder sind inzwischen wieder verbrochen und damit nicht mehr zugänglich (siehe Fotos „Brillenschacht“ und „Oles Wegloch“).

Zusammengefasst wurden diese Forschungen in den Abhandlungen  der Arbeitsgemeinschaft für Karstkunde Harz e.V. - Neue Folge - Heft  7: Jörg Strahlendorf: „Neuentdeckte Höhlen im Iberg bei Bad Grund 2000 – 2014“. Der Bereich des neuen Abbaugebietes des Winterbergsteinbruchs im Iberg und Neuentdeckungen im Winterbergsteinbruch selber sind in dieser Veröffentlichung nicht erfasst.

Zudem wurde in dem benannten Zeitraum Neuland in altbekannten Höhlen erschlossen, so dass sich die Gesamtganglänge der Höhlen des Ibergs seit dem Jahr 2000 insgesamt um ca. 800 m erhöhte.

Besonders schützenswerte Höhlen wurden verschlossen bzw. gesichert um Zerstörungen zu unterbinden. Auch waren teils größere Maßnahmen vonnöten, um den Zugang permanent zu sichern (siehe Sonntagsschacht).

Das interessanteste Objekt ist die erst 2013 entdeckte Stelzmückenhöhle, welche mit gut 200m Länge und Räumen bis zu 16m Höhe aufwarten kann. Weitere Forschung ist in diesem Objekt noch möglich, aber mit nicht unbeträchtlichem Arbeitsaufwand verbunden. Die Höhle hat, bis auf den tiefsten Bereich, bislang durchgehend Winterberg-Höhlencharakter (phreatischer Ursprung/Canyon) und ist damit die am weitesten östlich gelegene Höhle dieses Typus im Iberg/Winterberg-Massiv. Zudem hat sie eine für den Iberg nur sehr geringe Überprägung durch den Bergbau erfahren. Auch die Stelzmückenhöhle wurde verschlossen.
 


Text: Jörg Strahlendorf, Bennigsenstr. 68a, 28207 Bremen, Tel. 0421/494 115, strahlendorf@web.de
Fotos: Horst Kiefert;  Uwe Lüdeker; Stefan Meyer; Jörg Strahlendorf

Abb.01 (J. Strahlendorf): Der 3m tiefe Einstieg des Brillenschachtes. Der Zugang ist sehr verbruchgefährdet und inzwischen nicht mehr zugänglich.

 

 

Abb.02 (J. Strahlendorf): Gangprofil in der Mäanderhöhle

 

 

Abb.03 (H. Kiefert): Sonntagsschacht. Sicherung des Schachtes mit Beton-Schachtringen.

 

 

Abb.09 (J. Strahlendorf): Sinterbildungen in der Stelzmückenhöhle.

 

 

Abb12 (J. Strahlendorf): Bergbauliches Haufwerk (Eisenerz) in der Stelzmückenhöhle.

 

 

Abb15 (S. Meyer): Im Dom der Stelzmückenhöhle.

 

 

Abb.04 (J. Strahlendorf): Oles Wegloch. Frisch eingebrochener Einstieg im Januar 2012.

 

 

Abb.07 (U. Lüdeker): Der Eingang der Stelzmückenhöhle bei der Grabung. Der Eingang ist 2014 durch ein einbetoniertes Tor verschlossen worden.

 

 

Abb10 (J. Strahlendorf): Sinterbildungen in der Stelzmückenhöhle.

 

 

Abb13 (S. Meyer): Im Canyon-Gang der Stelzmückenhöhle.

 

 

Abb.05 (J. Strahlendorf): Oles Wegloch. Erstbefahrung.

 

 

Abb.08 (J. Strahlendorf): Stelzmückenhöhle. Schachteinstieg mit Hilfe einer Drahtseilfahrte.

 

 

Abb11 (J. Strahlendorf): Sinterbildungen und übersintertes Grubenholz in der Stelzmückenhöhle.

 

 

Abb14 (S. Meyer): Im Canyon-Gang der Stelzmückenhöhle.