Verbruchsicherung im Eisensteinstollen-Höhlensystem

2016 war im Eisenstein-Höhlensystem die Füllsäule eines Schachtes (Brechschüsselschluf) in den Hauptgang gerutscht und hatte diesen verschlossen. In den nächsten Jahren konnte das Material von beiden Seiten aus dem Gang geholt werden, ohne das die Füllsäule nachrutschte. Eine Befahrung dieses Bereichs erschien uns jedoch zu gefährlich und es wurde überlegt, den Bereich zunächst zu sichern.

SA 4.7. 2020

Da die Covid-19-Auflagen Vereinstätigkeiten betreffend zum Ende des vorhergegangenen Monats gelockert worden waren, konnte der Termin für den Sicherungsausbau im Eisensteinstollen festgesetzt werden und zwölf Teilnehmende für diesen Einsatz gewonnen werden.

Gegen 7:00 Uhr wurde begonnen, die individuellen Rollbretter für den Rohrtransport herzustellen.

 

Um 9:00 Uhr waren dann alle vorbereitenden Maßnahmen abgeschlossen und es konnte die erste Anhängerladung aufgeladen werden.

 

Um ca. 10:00 Uhr war die erste Anlieferung vor dem Stollen abgeladen. Während einige Teilnehmende wieder zurück zur Wiemannsbucht fuhren, um die nächsten Rohrstücke abzuholen, wurde mit dem Transport der Ersten zum Einsatzort begonnen.


Die Rollbretter erfüllten hervorragend ihren Zweck. Die mindestens ca. 120 kg schweren Rohrstücke konnten mühelos von einer Person bis zum Ende des gepflasterten Kurbereichs bewegt werden. Zum Weitertransport bis zum Einsatzort wurde eine Aluminium-Fahrte durch die Rohrstücke gefädelt, so dass vier Personen diese gut tragen konnten. Die letzten 10 m mussten die Rohre allerdings von nur zwei Personen weitergetragen werden, da der aus dem Verbruchbereich zuvor heraus geförderte Abraum die Stollenbreite einengte.

Am Verbruch wurden zuerst eines der Rohrstücke sowie ein kleines Versatzstück eines anderen Rohres vor dem Brechschüsselschluf positioniert. Dieses sollte dazu dienen, den Schluf freizuhalten und theoretisch wieder befahrbar machen zu können, sollte dieses aus irgendeinem Grund notwendig werden. Hernach wurde ein Stück Gummi-Förderband auf der Sohle positioniert, damit zum Einbau der weiteren Rohrstücke ein sauberer, gleitfähiger Untergrund geschaffen werde konnte. Vier Rohrstücke wurden eingesetzt. Um die Steckverbindungen der Rohre bis auf Anschlag zusammenzubringen kam ein Greifzug zum Einsatz.

Schließlich wurde an beiden Seiten begonnen, eine Trockenmauerung im stabilen Stollenbereich zu setzten und der Verbruchbereich wurde mit dem zuvor ausgeräumten Verbruchmaterial wieder aufgefüllt, um das Rohr vor weiter herabfallendem Blockwerk zu schützen. Nur die zu großen und damit nicht zu bewegenden Fels- und Erzblöcke blieben zwangsweise liegen. Hierbei mussten gesamt mindestens ca. 4 Kubikmeter teils stark vererztes Gestein, Lehm und Geröll per Hand bewegt werden, also ca. 10 Tonnen. Am bergauswärtigen Ende des Ausbaus wurde oben ein kleines Fenster offengelassen, damit eingesehen werden kann, ob weiteres Gesteinsmaterial nachbricht. Um 15:00 Uhr waren die Arbeiten abgeschlossen.

 

alle Fotos und Texte ArGeKH

Der noch geschlossene, frische Verbruch am 1.10.2016 (bergeinwärts gesehen).Die mit den selbstgefertigten Rollbrettern versehenen ersten Rohrstücke. Die Rollbretter wurden mit
Spanngurten fixiert.Eingefädelte Aluminium-Fahrte als Tragehilfe für den Weitertransport der Rohrstücke. Zum tatsächlichen
Transport wurde dann natürlich nur ein Fahrtenstück genutzt.Die vor dem Brechschüsselschluf positionierten RohrstückeBeim Einbau der Rohre.