PP-Schacht: Eine neue Höhle am Iberg


Kataster Nr. 4127/152

Am Montag, den 31. Juli 2006 konnten Siegfried und Marita Wielert, Ernst Schuhose und Ute und Uwe Fricke eine neue Schachthöhle am Iberg aufsuchen. Gemeldet wurde die Höhle, die bei Wegebaumaßnahmen durch die Forst angeschnitten worden war, über Dr. Flindt an Ernst Schuhose. Ernst informierte Siegfried Wielert und gemeinsam trafen wir uns am Iberg. Aufgrund des sehr engen Einstiegs konnte nur Uwe Fricke die Höhle befahren. Die Erstbefahrung erfolgte mit Hilfe einer Drahtseilfahrte.

Der Einstieg war nicht ganz einfach, da man sich durch den mit Blockwerk künstlich verengten Einstieg in die steil nach unten führende Kluft zwängen musste. Die Wangen und ein Teil der Kluftfirste bestanden aus anstehendem Rifkalk. Die Sohle war mit Lehmbedeckt.

Die Höhle führt leicht tonnenlägig in 12m Tiefe, streicht in NW-Richtung und endet in einer kleinen Kammer. Die Sohle der Kammer ist mit frischem Blockwerk verstürzt und dürfte sich leicht aufwältigen lassen. Es ist leichter Luftzug spürbar. Die NW-Wange der Kammer ist leicht mit Wandsinter überzogen.

In der kleinen Kammer fand sich ein Tonkrug und ein Rest einer Schuhsohle. In 10m Tiefe befindet sich eine kleine Nische, dort fand sich ein emaillierter Nachttopf, der der Höhle den prägenden Namen "PP-Schacht" gab.

Die gefundenen Gegenstände wurden abgeborgen, da nicht sichergestellt werden kann, ob der Schacht offen bleibt.

Der Schacht folgt einer natürlichen Kluft und wurde durch bergmännische Tätigkeit im unteren Bereich erkennbar erweitert (Bohrpfeifen). Der Schacht ist in jedem Fall erhaltenswert und sollte näher erkundet werden. Allem Anschein nach dient er auch als Fledermausquartier. Von Seiten der ArGeKH soll der Forst vorgeschlagen werden, den Schachteinstieg zuerst einmal mit einer Stahlplatte abzudecken. Ein Zugang kann dann nach den erfolgten Wegebaumaßnahmen geschaffen werden.

 

 

Plan des PP-Schachtes. Kroki bzw. Gedächtnisskizze. Stand: 13.08.2006

 

 

Spezial-Lageskizze am Tag der Erkundung.

 

 

 

Zweite Befahrung des Schachtes

Am Sonntag, den 13. August 2006 fand eine kurze zweite Befahrung des Schachtes statt. Aufgrund anderweitiger Erkundungen am Iberg wurde der Schacht von Dennies Haries noch einmal befahren. Bei der Ausfahrt hatte Dennies große Mühe wieder aus dem engen Einstieg heraus zu kommen. Die folgenden Bilder entstanden während der Befahrung.

 

Fotos: Siegfried Wielert.

 

 

Vorgefundene Eingangssituation auf dem Forstweg.Vorbereitung der Einfahrt.Uwe Fricke zwängt sich durch den engen Einstieg.

Siegfried Wielert musste das Seil nachlassen, damit die Drahtseilfahrte tiefer eingehängt werden konnte, da sie mit 10m Länge zu kurz war.

Blick in den Schacht von oben nach unten, kurz unterhalb des Einstieges.

Die kleine Kammer in 12m Tiefe, dem derzeitigen Ende der Höhle.

Der gefundene kleine Tonkrug.

Blick in die linke Kammerseite. Hier stapelt sich Grubenholz. An der linken Wange finden sich Bohrpfeifen. (Der Handschuh dient als Größenvergleich.)

Blick in die rechte Kammerseite. Hier wurde von den Bergleuten eine kleine Bergemauer errichtet. (Der Handschuh dient als Größenvergleich.)

In einer kleinen Kluft in 10m Tiefe fand sich der Namensgebende Nachtpott.

Blick von der Nachttopfkluft in den Schacht hinauf.

Die Befahrung ist fast beendet.Gleich nach der Befahrung werden die Fotos begutachtet.

Das geborgene Fundmaterial: ein Schuhsohlenrest, ein Tonkrug, ein Nachttopf und eine Porzellanscherbe.

Die Lage des Schachtes wird grob eingemessen.Der Tonkrug nach der Reinigung.Der Nachttopf nach der Reinigung.Der Schuhsohlenrest.Die Porzellanscherbe.